Die Festung Montecchio Nord, erbaut in wenigen Monaten zwischen 1912 und 1914, unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg, ist eine der großen Festungen, auf die sich das komplexe Verteidigungssystem der Nordgrenze zur Schweiz stützte. Geplant und realisiert vom Italienischen Reich zum Schutz vor einem eventuell möglichen Angriff von Truppen aus Deutschland oder Österreich-Ungarn über die Schweiz.
Der Festungsbau ist ausgelegt zur Überwachung der hauptsächlichen Zugangsstraßen zur Poebene: die Passstraßen Großer St. Bernhard, Sempione, St. Gotthard, Splügen, Maloja, Bernina, Stilfser Joch und Tonale-Aprica, Richtungen, die alle schon Anfang des 20. Jahrhunderts über wichtige Straßen- und Bahnverbindungen verfügten.
Die Lage der Festung Montecchio Nord stellt einen strategischen Standpunkt dar, in dem fünf dieser Zugangswege zusammenlaufen, deren Kontrolle die Nutzung einer Ausfallstraße nach Mailand verhindern sollte.